Pressemitteilung: Verbände der Film- und Medienwirtschaft einigen sich auf beschleunigte Kinofilmauswertung

Berlin, 02.05.2023

Einigungserfolg in der Regelung über Sperrfristen für geförderte deutsche Filme:

Der heutige Dienstag steht für einen Meilenstein in der Zusammenarbeit der Film- und Medienbranche. In Anwesenheit aller beteiligten Verbände wurde eine branchenweite Einigung über die Änderung der Sperrfristen für FFG-geförderte deutsche Kinofilme in Berlin unterzeichnet. Mit der Neuregelung der Sperrfristen, die jetzt noch durch den Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt (FFA) in eine Richtlinie überführt werden muss, verständigen sich alle Beteiligten im gemeinsamen Schulterschluss auf eine Verkürzung und Flexibilisierung der Auswertungsfenster für geförderte deutsche Kinofilme und betonten vor Ort die nach durchaus langwierigen Verhandlungen in der Sache erfolgreiche Zusammenarbeit.

Heute verabschieden die Branchenverbände der Film- und Medienwirtschaft erfolgreich den gefundenen Konsens über die Länge der Auswertungsfenster. Die Verbände der Film- und Medienwirtschaft machen hierdurch erstmals von der seit Anfang des letzten Jahres bestehenden Möglichkeit des §55a FFG Gebrauch, der es ermöglicht, die exklusiven Auswertungsfenster von nach dem Film-förderungsgesetz (FFG) geförderten deutschen Kinofilmen für den Abspielort Kino durch eine Richtlinie des FFA-Verwaltungsrates zu gestalten.

In einem intensiven, vom Hauptverband Deutscher Filmtheater e.V. (HDF KINO e.V.) initiierten und organisierten Branchendialog wurde vereinbart, dass der nach dem FFG geförderte, deutsche Kinofilm künftig bereits nach vier Monaten und damit zwei Monate früher als momentan den weiteren Auswertungsstufen zugeführt werden kann. Für diese weitere Auswertung sieht die Vereinbarung ein einheitliches, frei gestaltbares Auswertungsfenster von acht Monaten für Bezahlangebote wie Trägermedien, Video-on-Demand oder Pay-TV vor. Damit wird künftig auch eine Auswertung im Free-TV bereits ab zwölf Monaten nach Kinostart möglich sein.

Alle Anwesenden waren sich darüber einig, dass die in einem intensiven Beratungsprozess gefundene Neuregelung den veränderten Marktbedingungen Rechnung tragen würde. Zudem sorge die Neufassung dafür, dass zahlreiche Sonderanträge an die FFA, die in der Vergangenheit für hohen bürokratischen Aufwand gesorgt hatten, entfielen. Die Vereinbarung sei ein Beispiel für eine Zusammenarbeit in einem gesetzlich geregelten Rahmen und sende an die Politik das Signal, in filmwirtschaftlichen Belangen konsensorientiert zu agieren.

Die Beteiligten des Branchendialogs haben sich ganz in diesem Sinne auch darauf verständigt, die gemeinsamen Gespräche fortzuführen und zwar über die Mög-lichkeit der Einführung von Regelungen zum „besucherschwachen Dokumentarfilm“ und eines sog. Free-TV-Pop-Up Fensters.

Mit der Vereinbarung komme die Entschlossenheit der gesamten Branche zum Ausdruck, bei allen unterschiedlichen Interessen die Zukunft des deutschen Kinofilms und des Kinos gemeinsam zu gestalten und zu einer echten Renaissance in der postpandemischen Zeit zu führen.

Die Unterzeichnenden in alphabetischer Reihenfolge:

  • AG Dokumentarfilm e.V.

  • AG Kino e.V.

  • AG Verleih

  • Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen e.V.

  • ARD (federführend MDR)

  • Bitkom e.V.

  • Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V.

  • Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.

  • HDF KINO e.V.

  • Motion Picture Association (MPA)

  • Produzentenverband e.V.

  • Verband Privater Medien e.V. (VAUNET)

  • Verband der Filmverleiher e.V. (VdF)

  • ZDF

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Gemeinsame Stellungnahme zur Branchenvereinbarung über veränderte Sperrfristen geförderter Filme

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Stellungnahme zum Thüringer Gesetz zur Ratifizierung des Dritten Medienänderungsstaatsvertrags